Tea Time
Wir entschieden uns dazu, uns zunächst für die anstehende Tour vorzubereiten und auf dem Weg dorthin den Beduinen einen Besuch abzustatten. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass unsere Befürchtungen völlig unbegründet gewesen waren. Wir bekamen Tee und Kekse und mussten den Beduinen unsere Ausrüstung vorführen. Sie waren sehr interessiert daran, da sie so was einfach noch nie gesehen hatten. So verbrachten wir unseren Nachmittag damit, Tee zu trinken und ließen die Beduinen unsere Ausrüstung anprobieren und ausgiebig testen. Wir waren uns alle einig, dass dieser kulturelle Austausch für uns heute wertvoller war als eine weitere Klettertour.
Abu Shakra
Nach unserem Wüstenaufenthalt im Barrah Canyon beschlossen wir, nun das Projekt „Erstbegehung“ anzugreifen. Den ersten Tag verbrachten wir hauptsächlich damit, durch die Wüste zu fahren und mögliche Linien zu begutachten und am Ende des Tages war die Linie für unsere Erstbegehung gefunden. Wir benötigten insgesamt drei Tage, um die Route von Steinen zu säubern, die Stände einzubohren und die Tour erstzubegehen. Einen weiteren Tag verbrachten wir mit Filmen und Fotografieren in der Route. Wir beschlossen, die Route „Abu Shakra“ zu nennen, nach dem Spitznamen, den Jonas Häring von den Arabern bekommen hatte. Abu Shakra bedeutet soviel wie „Der verrückte Blonde“.
Kletter-Begeisterung
Nach der Zeit, die wir für unsere Erstbegehung verbracht hatten, näherte sich auch schon das Ende unseres Jordanienaufenthaltes. Ein Highlight sollte aber noch auf uns warten: Bereits vor unserem Aufbruch nach Jordanien hatten wir die Landesleiterin des SOS-Kinderdorfes in Jordanien kontaktiert und ihr angeboten, einen Tag mit Jugendlichen des SOS-Kinderdorfes klettern zu gehen. Es gab noch einige organisatorische Probleme zu lösen, aber schließlich klappte alles und wir konnten an unserem letzten Tag in Wadi Rum mit 18 Jugendlichen aus Amman klettern gehen. Diese Erfahrung war für uns wahrscheinlich sogar wichtiger und erfüllender als unsere Erstbegehung. Es war unglaublich, die Dankbarkeit und die Begeisterung der Jugendlichen für das Klettern zu sehen. Und für uns war es eine tolle Möglichkeit, unsere Leidenschaft fürs Klettern mit den Jugendlichen zu teilen und uns für die tolle Zeit in Jordanien zu bedanken.
Michi, Dominik und Jonas