Den ersten Teil unserer Woche verbrachten wir im Hotel Tiefenbach am Furkapass. Die Zeit bis zum Abendessen am Ankunftstag nutzten wir direkt als Wiederholung von diversen Knoten, Standplatzaufbau, Seilabbund und Abseilen. Gestärkt mit einem leckeren und sehr reichlichem 3-Gänge-Menü machten wir uns an die Tourenauswahl und -planung. Die Idee war das Üben, Anwenden und Vertiefen des Gehens am gleitenden Seil. Daher brachen wir am nächsten Tag in zwei Gruppen auf unsere ersten Touren auf. Während die eine 4er-Gruppe den Strahlengrat (Schwierigkeit: 4a) meisterte, bewältigten die anderen vier den Schildkrötengrat (Schwierigkeit: 4b). Beide Touren boten die perfekte Gelegenheit, die Technik zu optimieren, Fragen zu stellen sowie sich an neue Seilschaftspartner und -partnerinnen zu gewöhnen. Der ein oder andere lernte auch, gebohrte Haken nicht einfach zu ignorieren und bis zum Gipfel doch ab und zu eine der Sicherungen mitzunehmen… J
Zum Abschluss des Tages bezwangen ein paar von uns sogar noch das berüchtigte Kamel (kurze Kletterei, Schwierigkeit: 6a+). Gleichzeitig hieß es bei der anderen Gruppe: Schuhe aus, Hosen runter und ab in den eiskalten Bergsee! Ein super, erster Tourentag für alle.
Die tolle Technologie der Elektroautos machte es möglich, dass wir es am nächsten Tag doch noch ohne Tanken zum Parkplatz des Rhonegletschers geschafft haben. Der Plan für den perfekten Sonnentag: Gehen mit Steigeisen, Spaltenbergung mithilfe der losen Rolle, Selbstrettung, Eisschrauben setzen und Eiswände hochpickeln. Da dies eigentlich bei allen lediglich eine Wiederholung aus bereits absolvierten DAV-Kursen darstellte, verliefen die Übungen reibungslos und es konnten sogar Spezialfälle, wie die Rettung einer bewusstlosen Person aus der Spalte inszeniert werden. Tagesfazit: Ein schöner und definitiv sinnvoller Tag auf dem Eis, so dass den Touren der restlichen Woche nichts mehr im Wege stand.