Gruppenfoto vor der Bremer Hütte | © Christine Kraus
© Christine Kraus
© Christine Kraus

Pflerschtal - 19.08. - 22.08.2022

Geschrieben von:  Richard, Christian, Marcus, Monika, Christina, Maria-Anna und Jürgen. 

01.08.2022

Anreise und Aufstieg zur Tribulaunhütte

Ein perfekter Start von Regensburg und Anfahrt ins Pflerschtal, ohne Stau mit unserem erfahrenen „9-Sitzer“-Piloten Tobi!
Den Bus sicher am Zielparkplatz am Ende des Pflerschtals geparkt, machten wir uns auf den Weg zur ital. Tribulaunhütte (2.369m).

Trotz unsicherer Wettervorhersage hatten wir zu Anfang noch Sonne. Doch dann mussten unsere Herren, sozusagen die Schirmherren unserer Gruppe, leider den Regenschirmtest durchführen. Aufkommenden Wind und leichten Hagel mussten wir durchstehen, bevor wir die Hütte erreichen konnten.
Somit fiel unser geplantes Bergseebaden im Lago di Sanes, der sich direkt neben der Hütte befindet, buchstäblich ins Wasser.

Die ital. Tribulaunhütte entschädigte jedoch für alles durch selbstgemachte italienische Spezialitäten, guten Wein und perfekten Service.
Exklusiv war auch die Hüttenbelegung. Außer uns befand sich nämlich nur ein einziger weiterer Gast auf der Hütte.

Was für ein Luxus! 

Trotz Regen gute Stimmung

Nach einer angenehmen Nacht für alle folgte leider ein verregneter Morgen; und wie sich herausstellte, sollte uns der Regen den ganzen lieben Tag begleiten. Ein weiterer Härtetest für unsere  gesamte  Regenausstattung.

Trotzdem ließen wir uns die gute Stimmung nicht verderben. Wir freuten uns über Alpensalamander, die auf den Wegen zu sehen waren. Denn die bekommt man bei Sonnenschein eben nicht zu Gesicht. Wir erzählten uns, wie schön doch dieser Weg zur Bremer Hütte sei, so schön und abwechslungsreich mit ein paar kleinen Herausforderungen wie Eisentritte und Leitern. Bei einfachen Kletterpassagen war aufgrund des Wetters jedoch Vorsicht geboten. Vor allem aber stellten wir uns die gigantische Aussicht vor, wenn.....es nicht regnen würde und der Nebel uns die Sicht nicht verwehren würde. Denn die Aussicht auf die Stubaier Alpen war doch sehr durch den Nebel getrübt. Rutschige Verhältnisse führten auch zu ungewollter Prüfung der  Trittsicherheit. Alpenvegetation, wie z.B. üppiger Farnbewuchs,  verhinderte - Gott sei es gedankt - 
Schlimmeres!

Trotz der widrigen Verhältnisse waren wir gut im Zeitplan geblieben und erreichten 
planmäßig am frühen Nachmittag die Bremer Hütte (2413 m), die als Kontrast sehr gut besucht war. 
Tropfnass angekommen, folgten wir einem unverwechselbaren Geruch direkt in den Trockenraum; ein Verfehlen dessen war kaum möglich. Dort konnten wir alle unsere nassen Sachen zum Trocknen verteilen und waren sehr froh darüber.  

So mancher freute sich nun auf eine heiße Dusche, danach auf einen schönen Kaffee mit Kuchen. Allerdings hatten wir auch schwere Rückschläge zu verbuchen. Denn wie sich herausstellte, bekam ein Teilnehmer unter uns tatsächlich ein sogenanntes „Kaiserschmarrndrama“! Man fragt sich jetzt bestimmt: Warum nur? Na, man hätte sich die Hüttenwirtin halt vorher doch genauer anschauen sollen :-) So endete dieses „Kaiserschmarrndrama“ für uns alle als Schnapstasting mit der Hoffnung, am nächsten Tag sei alles Drama überwunden.

Es folgte eine kühle Nacht, in der wir tatsächlich mehrere Lagen an Kleidung und Decken zum Schlafen benötigten und so mancher, zumindest gedanklich, zum „Hamster“ werden wollte, aber sich doch nicht traute. Außer Tobi, dem es gerade 
mal angenehm war. Er konnte hier quasi seine Körpertemperatur auf normal herunterfahren. 

Der nächste Tag begrüßte uns mit herrlichem Sonnenschein, was zu tollen Bildern von der Hütte 
und deren Spiegelung im kleinen See daneben animierte.

Der Weg an diesem Tag, der uns zur Magdeburger Hütte führte, war äußerst abwechslungsreich. Mit Start im Hochmoor, weiter über Blockgestein, Gletscherschliff sowie vorbei am Resteis des Simmingferners bis auf 2.900 m zur Bremer Scharte. Oben auf der Scharte angekommen, bot sich uns ein Blick der Superlative. Klare Sicht bis in die Dolomiten und die Magdeburger Hütte war weit unten zu sehen. Der steile Abstieg zur Hütte forderte dann nochmal vollste Konzentration und Kräfteeinsatz. Die letzten Meter hüpfend über Blockgestein, welches zur Überquerung der Ausläufer des Stubensees diente, erreichten wir die Hütte überglücklich im Gänsemarsch! 

Auf der Magdeburger Hütte (2.423 m) erwartete uns wieder echtes italienisches Flair, und wir genossen auf der Sonnenterrasse bei einem Cappuccino den Blick ins Pflerschtal mit dem dahinter liegenden Bergpanorama. Abends gab es mit Liebe und ausgefallenen Gewürzen zubereitetes Essen und passenden Wein.

Die gemütliche und urige Hütte war nicht voll belegt und trug mit gutem Service zum Wohlbefinden aller bei. So hatten wir einen schönen Abend mit vielen netten und 
lustigen Gesprächen.

Tolle Truppe kann man nur sagen!

Nachdem wir wieder mal ein Lager nur für uns zum Schlafen hatten, konnten wir uns nachts richtig gut erholen und nach einem Powerfrühstück mit Müsli gestärkt die 1.200 Hm bis ins Tal absteigen.

Danach ging es, wie meist nach so wunderschönen Tagen, schweren Herzens nach Hause.

Fazit

Für uns war es eine perfekt organisierte Hüttentour.

Die Erwartungen, abseits von ausgetretenen Pfaden zu wandern, haben sich voll und ganz erfüllt.

Dank der guten Führung unserer Wanderleiterin Christine haben wir alle Ziele erreicht. Die abwechslungsreiche Wegführung mit tollen Aussichten und Natureindrücken wird uns lange in Erinnerung bleiben.

Beim Nachhause-Fahren ergaben sich in der sehr harmonischen Gruppe auch schon spontane Ideen für Folgetouren.

Ein Dankeschön an Christine, unsere Wanderleiterin und an Tobi, unseren „Piloten“!