Sportmedizinischer Check

14.02.2023

Leistungssportler wissen: ein medizinischer Check-up ist wichtig, um den Körper bestmöglich auf die ausgeübte Sportart vorzubereiten. Sportmedizinische Check-ups werden zunehmend auch für Hobbysportler angeboten, und Sportmediziner empfehlen, sich vor der Aufnahme neuer sportlicher Aktivitäten einem Gesundheitscheck zu unterziehen.

Sportmedizinischer Check - Wann und für wen ist er sinnvoll?

Leistungssportler wissen: ein medizinischer Check-up ist wichtig, um den Körper bestmöglich auf die ausgeübte Sportart vorzubereiten. Sportmedizinische Check-ups werden zunehmend auch für Hobbysportler angeboten, und Sportmediziner empfehlen, sich vor der Aufnahme neuer sportlicher Aktivitäten einem Gesundheitscheck zu unterziehen.

Hierbei erstellt der Arzt ein genaues Bild von der Fitness des Patienten, checkt das Herz, den Kreislauf und den Bewegungsapparat. Eine sportmedizinische Untersuchung analysiert auch die körperliche Leistungsfähigkeit des Patienten und untersucht, ob mögliche Risikofaktoren vorliegen. Wichtig beim sportmedizinischen Check ist die gesundheitliche Vorgeschichte, u.a. Operationen, Unfälle und Vorerkrankungen, woraus sich erste Rückschlüsse bezüglich einer sportlichen Eignung ziehen lassen. Die familiäre Vorgeschichte gibt Aufschluss über mögliche Erbkrankheiten oder familiär bestehende Risiken. Weitere Fragen betreffen das bisherige Training, um Schwachstellen und mögliche Überbelastungen festzustellen. Darüber hinaus werden Fragen zur Ernährung und das alltägliche Leben betreffend gestellt – Job, Hobbys, Stressbelastung oder Rauchverhalten tragen zur Sporttauglichkeit entscheidend bei. Die körperliche Untersuchung mit Blutdruckmessung und nach orthopädischen und kardiologischen Gesichtspunkten gehört unbedingt dazu. Ein Elektrokardiogramm (EKG) im Ruhezustand dient der Bewertung der Herzfunktion. Bei bestimmten Patientengruppen wird ein Belastungs-EKG empfohlen, u.a. bei bekannter Herzerkrankung und ab einem Alter von 65 Jahren. Sinnvoll kann es darüber hinaus bei Männern und Frauen ab 45 Jahren sein, die sich intensiv belasten wollen. Blutuntersuchungen und Laktatdiagnostik erweitern ggf. die Diagnostik. Bei Jugendlichen können angeborene und bisher unbemerkte Gesundheitsprobleme vorliegen, z.B. bislang unentdeckte Herzrhythmusstörungen. Bei älteren Menschen kann es im Laufe der Jahre zum Beispiel durch Rauchen oder eingeschränkte Bewegung zu krankhaften Veränderungen am Herz-Kreislauf-System gekommen sein. Zum abschließenden Ergebnis gehören individuelle Empfehlungen zu Training, Sport und Bewegung (z.B. auch ideale Trainings-Herzfrequenz).

Für wen und wann ist die sportmedizinische Untersuchung ratsam?

Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) empfiehlt die sportärztliche Untersuchung vor Trainingsbeginn bzw. Einstieg in eine intensivere Sportart für Personen, die über 35 Jahre alt sind und länger keinen Sport betrieben haben oder auf die ein oder mehrere Risikofaktoren, u.a. Rauchen, Bewegungsmangel, Fettstoffwechselstörung, Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht, Herzkrankheiten in der Familie, Gerinnungsstörungen des Blutes, Rauchen und gleichzeitige Einnahme der Antibaby-Pille, zutreffen. Die Vorsorgeuntersuchung soll ermitteln, ob jemand durch Sport möglicherweise seine Gesundheit gefährdet. Für den genannten Personenkreis ist eine sportmedizinische Untersuchung sicher empfehlenswert. Wichtig ist aber zusätzlich und bei jeder sportlichen Betätigung vor allem, die eigene Fitness selbst realistisch einzuschätzen.

Die Kosten für einen Gesundheitscheck liegen je nach Umfang zwischen 100 bis 400 Euro, Einzeluntersuchungen sind günstiger. Zuvor sollte man sich bei der eigenen Krankenkasse erkundigen, ob diese einen Teil der Kosten übernimmt, was teilweise der Fall ist (z.B. Techniker Krankenkasse, BKK Mobil Oil, Barmer EK, Siemens BKK und andere). Die durchgeführten Untersuchungen überschneiden sich zum Teil ohnehin mit weiteren Leistungen, die die Kasse zahlt, u.a. den Vorsorgeuntersuchungen, auf den Versicherte ab 35 Jahre alle zwei Jahre Anspruch haben. Auch ist die sportmedizinische Untersuchung für Jugendliche als Erweiterung der Jugendgesundheitsuntersuchung (J1 und J2) möglich.

Wie häufig ein sportmedizinischer Check durchgeführt werden sollte, hängt vom Ergebnis der Untersuchung ab. Gesunde sollten alle drei bis fünf Jahre zum Check-up; wer Beschwerden hat oder Medikamente einnimmt, sollte häufiger zur Untersuchung. Gleiches gilt, wenn sich etwas gravierend ändert, zum Beispiel bei deutlicher Gewichtszunahme, neu aufgetretenen Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme.

  • Allgemeinmedizinisch-körperliche Untersuchung
  • Größe, Gewicht, Bauchumfang, Blutdruck
  • Lungenfunktionstest

Wichtig bei Ausdauersportarten ist die Lungenfunktion. Ist diese eingeschränkt, stößt der Körper schnell an seine Grenzen und ein gesundes Training ist nicht möglich. Aber auch der Trainings- und Leistungszustand einer gesunden Lunge kann so ermittelt werden. Gemessen wird dabei die Luftmenge, die maximal ein- und ausgeatmet werden kann, sowie die Geschwindigkeit der Atemzüge.

  • Ruhe-EKG
  • Einsatz zur Diagnostik vor allem bei Durchblutungsstörungen, Rhythmusstörungen oder Herzentzündungen.
  • Orthopädische Untersuchung und Muskelfunktionstest
  • Hier werden Muskeldysbalancen, Verkürzungen und zu schwache Muskulatur aufgespürt, um das Training entsprechend auszulegen. Gelenke und Wirbelsäule werden bezüglich Fehlstellungen und Abnutzungserscheinungen untersucht.
  • Internistische Untersuchung
  • Messen des Blutdrucks, Ruhe-EKG, Abklopfen und Abhören gehören zu diesem Teil der Untersuchung.
  • Belastungs-EKG alternativ Leistungsdiagnostik
  • Die sportmedizinische Untersuchung beinhaltet als wesentlichen Teil einen Belastungstest. Dieser findet meist auf einem Fahrradergometer statt. Dabei werden, während der Patient verschiedene Belastungsintervalle fährt, Herzfrequenz, Erholungsherzfrequenz und das Blutdruckverhalten analysiert. Durch die Messung der Laktatwerte (Leistungsdiagnostik) bei steigender Belastungsintensität können Stoffwechselvorgänge zudem genau beurteilt werden.
  • Laboruntersuchung
  • fakultativ nach Rücksprache
  • Sporteignungsuntersuchungen
  • Sporteignungsuntersuchung (z.B. Sportstudium), Lizenzuntersuchung, Sportmedizinische Vorsorgeuntersuchung, Kaderuntersuchung, Atteste zur Teilnahme an Wettkämpfen, Atteste Marathonlauf, Tauch-untersuchung, Segel-/Sportbootführerschein, Sportmedizinische Vorsorgeuntersuchung