Kriegs- und Nachkriegsjahre
Mit Freunden auf Skitour - jedes Jahr im FebruarBrixen war die dritte sektionseigene Hütte, die Albert Pleyer aktiv miterlebte. Die Neue Regensburger Hütte im Hochstubai wurde 1931 eröffnet, als er neun Jahre alt war. 1945 wurde sie beschlagnahmt. 1956, zum 25-jährigen Jubiläum, ging sie wieder an die Sektion zurück. „Bei der Feier war ich natürlich auch mit droben“, erzählt Albert Pleyer, „zusammen mit dem Architekten Karl Schmid haben wir einen Altar aus Steinen gebaut, und es gab eine Bergmesse.“ So viele Leute seien zum Jubiläum hinaufgestiegen, doppelt so viele wie es Schlafplätze gab, so dass in zwei Schichten geschlafen wurde: „Die einen bis 2 Uhr früh, die anderen ab 2 Uhr.“
Ein weiterer Meilenstein für die Hütte und in der Geschichte der Sektion war der Bau der Seilbahn, der HSSB („Hans Seibold Seine Bahn“), und des E-Werks. Wie ihm der Neubau gefällt? Er zögert. „Das ist Geschmackssache“, sagt er schließlich.
Noch mit Ludwig Hanisch ging er als Kind oft auf die Hanselberghütte. Nach dem Krieg war sie die erste Hütte, die er mit Freunden wieder besuchte. „Im Juni 1945 bin ich aus der jugoslawischen Kriegsgefangenschaft heimgekommen“, erzählt er. „Im Juli 1945 waren wir auf der Hanselberghütte. Die Hütte war aufgebrochen, vieles war kaputt und gestohlen. Wir haben dann zu dritt aufgeräumt, sauber gemacht, und in dem Jahr dann noch einige nette Feiern dort gehabt.“
Auch auf der Firstalm hinterließ der Krieg seine Spuren. Noch im Winter 1941/42 war Albert Pleyer unter anderem mit dem damaligen 1. Vorsitzenden Brandstetter zur Hütte hinaufgestiegen. „Wir haben die Ski oben gelassen, weil wir Angst hatten, die Wehrmacht würde uns damit erwischen und sie uns wegnehmen, weil Ski damals gebraucht wurden. Wir dachten eigentlich, wir holen sie nach dem Krieg einfach wieder ab.“ Die Hütte sei im 1946, als sie wieder hinaufgingen, in einem grausamen Zustand gewesen, aufgebrochen und verwüstet, vieles gestohlen, auch die Ski.
Der Krieg. Albert Pleyer war in der Luftwaffenjäger-Division, zuerst in Griechenland, dann im jugoslawischen Gebirge. Zweimal wurde er verwundet, als Funker an der Front, einmal davon schwer. Beim Berggehen oder Skifahren sei ihm nie etwas passiert. „Nur die Skispitzel sind mir mal gebrochen“, erklärt er lachend. Die Ausrüstung hat sich sehr verändert heute, sagt er, nicht immer zum Besseren. „Unsere Skistiefel zum Beispiel waren aus Leder, klar sind die nass geworden, aber wir haben dann einfach über Nacht Zeitungspapier reingestopft, dann waren sie am nächsten Tag wieder trocken. Mit den Hartschalenstiefeln von heute kann man ja nicht mehr richtig gehen!“