Welche HTG-Touren waren eure persönlichen Highlights?
Peter: Die von Andrea Hinterwimmer organisierten Kletterreisen nach Kalymnos
Roland: Meine erste Hochtour zu eher unbekannten Gipfeln rund um die neue Fürther Hütte zu der ich als Greenhorn „mitdurfte“. Und unsere Winterdurchquerung des Berner Oberlandes (wo ich auch lernen durfte, dass Skihochtouren das Rucksackgewicht definitiv maximieren lassen ...).
Welches gemeinsame Erlebnis ist euch besonders in Erinnerung geblieben?
Etwa im Jahr 1989/90 unternahmen drei HTGler eine Skitour im Großglocknergebiet. Nach dem Aufstieg, in der Nähe der Oberwalderhütte, brach ein gewaltiger Schneesturm aus, so dass man die Hand kaum mehr vor Augen sah. Schließlich entschlossen sie sich noch vor Einbruch der Dunkelheit ein Notbiwak im Schneesturm zu bauen, da sie keine Möglichkeit sahen, die rettende Oberwalderhütte noch zu erreichen. Am nächsten Tag tobte der Sturm noch heftiger, so dass an ein weitergehen nicht zu denken war. Daraufhin bauten sie ihr Biwak zu einer „komfortablen“ Schneehöhle aus und biwakierten noch einen Tag. In der folgenden Nacht schneite es so viel, dass sie sich am nächsten Morgen erst mühsam von innen nach außen an die frische Luft graben mussten. Als sie es endlich geschafft hatten, lachte ihnen ein strahlend blauer Himmel über dem grandiosen Bergpanorama der Großglocknergruppe entgegen und sie sahen, dass sie vielleicht noch 20 – 30 min bis zur Oberwalderhütte gehabt hätten.
Nun einfach ins Tal abzufahren, daran dachten die drei bei dem schönen Wetter aber nicht. Sie bestiegen die Hohe Riffl und suchten dann den Weg bei hoher Lawinengefahr über die Obere Ödenwinklscharte zur Großglocknerhochalpenstraße. Dabei entgingen sie hinter einem größeren Felsblock nur knapp einer mächtigen Nassschneelawine, die nur wenige Meter an ihnen vorbei gen Tal rauschte.
Als sie dann endlich gegen Mitternacht die Mautstation an der Glocknerstraße erreichten, suchten sie nach einem Nachtquartier. Das erst Gasthaus wies sie ab. Dann sahen sie noch ein Haus, in dem Licht brannte. Dort fragten sie nach einem Zimmer. Der Hausherr ließ sie aber nur unter der Bedingung ins Haus, dass sie ihr „Teufelszeug“ (insbesondere Pickel und Steigeisen) draußen lassen. So fand die abenteuerliche Skitour doch noch bei einem Abendessen, das ihnen der Hausherr zubereitete, einen guten Abschluss.